Hofgeschichte: Kinderheim 1922-1959

Am 28. Februar 1922 wird der Hof an den Dresdner Verein der Kinderfreunde (Kinderschutz) e.V. zum Preis von 100.000 Mark verkauft. Schornsteine und Badegelegenheiten werden eingebaut und einige Räume vollständig erneuert. 1928 wird auch die Scheune zur Nutzung als Kinderheim hergerichtet und als Schlafsaal genutzt. Bis in die 50Jahre bleibt der Hof Kinderheim. Im Herrenhaus wird ein Zimmer für den Heimleiter abgetrennt und die Gewölbe des ehemaligen Kuhstalls werden durch eine neue Deckenkonstruktion mit Mittelbalken ersetzt, um Heimküche und Speisesaal neu zu organisieren.

DSC_8492(Quelle: Kristin Hoschke, Jost von Fritschen: Fachwerkhof Altomsewitz 11. Baugeschichtsarbeit, TU Dresden 1999)

Ein Überbleibsel aus der Kinderheim-Zeit haben wir nun wohl im Herrenhaus gefunden:

DSC_4672Weitere Beiträge zur Hofgeschichte findet ihr hier.

Stützmauer an der Scheune

Nach viel Rückbau (vornehm für Abriß) kommen nun erste neue Bauteile auf dem Hof an. An der Scheune im hinteren Hofteil wird auf der Grundstücksgrenze eine Stützmauer gesetzt.

Knochenfunde

In dieser Woche kamen beim Probeschürfen zur Beurteilung des Baugrundes im Bereich der Scheune Knochenfunde ans Tageslicht. Das informierte Landeamt für Archäologie schickte uns einen Grabungstechniker, der die Fundstelle untersuchte. Zuvor hatten die Ärzte aus unserer Baugemeinschaft aber schon eingeschätzt, dass es keine menschliche Überreste wären.

VAD_DSCF3447_kgInzwischen haben wir die offizielle Einschätzung:

„Es handelt sich um die Knochen mehrerer Tiere, u. a. vom Rind. Diese sind vor dem Bau der Scheune, etwa im 15. bis 18. Jahrhundert dort vergraben worden.

Ich habe die Knochen nicht alle geborgen, so dass an dieser Stelle weitere auftreten werden.
Knochen aus diesem Bereich können problemlos entsorgt werden, nur bei Neufunden aus anderen Breichen würde ich Sie um Mitteilung bitten.
Dem Fortgang der Bauarbeiten steht aus unserer Sicht nichts im Wege.“

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Arbeitseinsatz Sicherung Steine und Holzbalken

Nachdem der Abrissbagger die Scheune in einen Schutthaufen verwandelt hat, versuchen wir im heutigen (Herrenhaus-)Arbeitseinsatz Pläner, Sandsteingewände und Holzbalken zu retten, um später auf dieses Altmaterial zurückgreifen zu können. Unsere zukünftige Dachgeschossfamilie, die noch vor der Mittagspause eine Blutspur am Kopf (Andreas) und einem gequetschten Finger (Petra) zu beklagen hatte, stellte sich dabei als besonders unfallanfällig heraus …

Wellblechdeckung Anbau und Scheune

Der Rückbau wird nun auch von außen deutlich sichtbar. Die Wellblechdeckung des Herrenbau-Anbaus und der Scheune hat Bauer Kühne bekommen und in beeindruckender Geschwindigkeit selbst abgebaut.

So hell war es in der Scheune noch nie. Dadurch sieht man nun auch den Riss im Südgiebel um so deutlicher, der unter anderem eine Sanierung des Scheune-Gebäudes unmöglich gemacht hat.