Wellblechdeckung Anbau und Scheune

Der Rückbau wird nun auch von außen deutlich sichtbar. Die Wellblechdeckung des Herrenbau-Anbaus und der Scheune hat Bauer Kühne bekommen und in beeindruckender Geschwindigkeit selbst abgebaut.

So hell war es in der Scheune noch nie. Dadurch sieht man nun auch den Riss im Südgiebel um so deutlicher, der unter anderem eine Sanierung des Scheune-Gebäudes unmöglich gemacht hat.

 

Bäume fällen

Das erste Mal haben sich beim Blick in den Hof nicht nur die Jahrezeitenspuren gewandelt. Trotzdem ist die Freude, dass es nun wirklich losgegangen ist, recht getrübt, denn unsere erste Baumaßnahme auf dem Gelände war ausgerechnet das Baumfällen. Eine Esche, die in der Stromleitung hing und zu nah am Haus stand, drei altersschwache Birken, die eine denkmalgeschütze Mauer gefährdeten und zwei wunderschöne Schwarzkiefern mussten fallen. Zeitdruck hatten wir dabei auch noch, denn Bäume dürfen nur bis Ende Februar gefällt werden.

SAM_1336Neben den Bäumen, die nun für uns fallen mussten, mache ich mir ja ein bisschen Gedanken, was die zukünftigen Nachbarn über uns denken. Mir selbst wären Baumfällende Bauherren ja eher unsympthatisch. Deshalb gab es zwar zuvor ein postalische Ankündigung in der Nachbarschaft, aber ein sehr trauriger Anblick bleibt es trotzdem.

Die wunderbaren Schwarzkiefern waren übrigens 107 Jahre alt und haben damit 1907 bereits begonnen zu wachsen. Selbst wenn wir selbst möglichst schnell wieder Bäume anpflanzen werden, erleben wir solche Baumriesen wohl nicht mehr auf dem Hof.

Balkenköpfe freilegen I

Baustart bei den Eigenleistungen. Am Sonnabend durften wir beginnen und haben als erste Eigenleistungsaufgabe die Mammutarbeit „freilegen der Balkenköpfe“ vor uns. Unter dem Parkett, das im ersten Schritt entfernt werden musste, trifft man in den Einschüben auf Stampflehm mit Stroh oder auf eine Schlackeschüttung, die nur mit Mühe und Spitzhacke durchzubrechen ist. Darunter kommen Zentimeterdicke Einschubbretter. Dann folgen noch ein paar Ziegel und schon hat man die Balkenköpfe freigelegt. Zwischen den Balkenköpfen sieht man nur noch ein paar dünne Bretter. Würde man dort drauftreten, wäre man ganz schnell ein Stockwerk weiter unten und durch die Decke gerauscht. Wenn wir in geplant zwei Wochen die ca. 300 Balkenköpfe freigelegt haben, kommt der Holzschutzgutachter und dann bleibt zu hoffen, dass wir tatsächlich nur maximal 20% der Balkenköpfe austauschen oder anschuhen müssen.

Erinnerungsschnipsel Mail-Korrespondenz:

Auch von mir ein klares Ja zum Überweisen und Losarbeiten!
@ An alle Arbeitswilligen für morgen: Wollen wir uns um 10:00 auf dem Hof treffen?
Stefan, wir beide vielleicht schon 9:30 um den Strom vorzubereiten?
Kann einer einen Wasserkocher entbehren, vielleicht sogar länger?
Oder werden wir morgen mit Kaffee und Kuchen versorgt?
 
Grüße
Thomas

Hallo Arbeits-BGler, ich kann Euch morgen gern Kaffee, Tee, was Süßes und Brötchen vorbeibringen. Gegen 10 Uhr, ja? Wieviele seid ihr morgen?

Viele Grüße – Carola


Liebe BG,

damit Carola nicht so viel schleppen muss, ergänze ich das Kuchen-Kaffee-Angebot. Für den Probekuchen köchelt gerade eine verschlossene Dose in der Küche, die immer mit Wasser bedeckt sein muss, damit sie nicht explodiert – deshalb übergebe ich für die restliche Mail an Stefan:
Ich bin gespannt, was das fuer Kosmonautenfutter wird mit koechelnden Konservendosen … Aber sicher wird es uns schmecken. Um Euch noch ein wenig mehr fuer den morgigen Baueinsatz zu motivieren, auf den ich seit Monaten sehnsuechtig warte, im Anhang ein paar Fotos der vier Giraffen, die bei uns zwischenzeitlich eingezogen sind. Morgen werde ich sie auf den Hof fuehren! Ausserdem seht Ihr unseren Baustromanschluss fuer 4 EUR Materialkosten.

Viele Gruesse,

Katja und Stefan.

Notartermin

Gestern war der offizielle Notartermin, auf den die Bauherrengemeinschaft nun seit 1,5 Jahren hingearbeitet hat und dabei nur den Wechsel der Jahreszeiten auf dem Hof verfolgen konnte. Neben drei bis sechs und manchmal auch mehr gemeinsamen Sitzungsstunden pro Woche, verfolgte an den anderen Tagen jeder sein Aufgabengebiet, für das er sich am geeignetsten fühlte.

2013

Januar – Dezember 2013

Im Kauftvertrag von der Stadt wurde es nochmal richtig spannend, denn da tauchte das Wort „Bodendenkmal“ auf. Auf jedem anderen Fleckchen fasziniert so etwas sehr, aber dort, wo man sein Gartengelände abgraben möchte, fragt man sich sofort was das bedeuten könnte. Die slawische Ringwallanlage die sich überraschenderweise nur wenige Meter vom Hof entfernt im Boden befindet, ist aber nun glücklicherweise doch nicht der Grund für die Einstufung als Bodendenkmal sondern nur die Lage im ehemaligen Dorfkern. Glück gehabt.

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Glück bei den Ausschreibungen, zu beauftragenden Baufirmen und allen Unwägbarkeiten, die nun so kommen könnten, werden wir sicherlich auch weiterhin dringend brauchen, denn jetzt geht es ja eigentlich erst so richtig los. Bis wir wirklich Besitzer sind, vergehen nun übrigens wieder mehrere Monate, denn nun wird der Kaufvertrag geprüft und das Genehmigungsverfahren für den Anfang des Monats abgegebenen Bauantrag läuft.

Elbwiesenpicknick

Da in den letzten Wochen vor allem die rasant angestiegenen Zahlen im Mittelpunkt standen, wobei zwischen Passivhausneubau- und Fachwerkhaussanierungsparteien nicht immer ein Konsens zu erreichen war, endeten diese Abende immer seltener mit einer positiven Grundstimmung, ohne die solche Gemeinschaftsprojekte nicht funktionieren können.

Das es-gemeinsam-schaffen-wollen ist aber dennoch da und so haben wir uns, obwohl viele andere Themen drängten, einen sehr langen Abend Zeit genommen und das Mediatorenprogramm Zukunftswerkstatt miteinander gemacht. Es war ein wirklich guter und wichtiger Abend in der Baugemeinschaft und nun können wir auch wieder gemeinsam bei einem Elbwiesenpicknick sitzen.

Inzwischen ist auch geklärt, dass nicht nur die Scheune ein Passivhausneubau wird, sondern auch der Anbau am Herrenhaus, dessen Ursprungsnutzung als Hühnerstall und Tenne nur eine unwirtschaftliche Sanierung erlauben würde, ebenfalls einem Ersatzneubau weicht.

Impressionen jetzt und zukünftig